ZURÜCK ZUR NORMALITÄT: 10 Tipps, um deine Sicherheit beim Unterrichten zurückzugewinnen

Die weltweite Einführung von Corona-Impfstoffen bedeutet, dass sich Instruktoren bald wieder dem widmen können, was sie am besten können – dem Unterrichten von Live-Kursen im Studio. Wir haben Les Mills Instruktoren nach ihren Tipps für den Wiedereinstieg gefragt.

Was brauchst du vor deiner ersten Class?

Playlist? Check. Mikrofongürtel? Check. Erinnerst du dich noch daran, wie es ist, gleichzeitig zu atmen, zu unterrichten, sich zu bewegen, einen Raum voller Menschen zu motivieren und sich 55 Minuten Choreografie zu merken? Bald ist es wieder so weit ...

Sicherlich freust du dich, wenn du endlich wieder unterrichten kannst, aber wahrscheinlich macht es dich auch etwas nervös. Vielleicht ist deine Fitness aktuell nicht auf dem höchsten Level. Vielleicht hast du Angst davor, mit einer Maske zu trainieren. Oder du hast deine Zertifizierung während des Lockdowns gemacht und dein Programm noch nie live unterrichtet? Egal, was es ist: Du bist nicht allein! Mit diesen Top-Tipps von den Les Mills Trainern bist du bestens gerüstet für deinen Wiedereinstieg:

Fange jetzt mit dem Unterrichten an

„Wir haben monatelang alleine mit LES MILLS On Demand trainiert. Da vergisst man schnell, dass ein Workout etwas anderes ist als Unterrichten, wo wir richtig atmen und unsere Teilnehmer coachen müssen“, so UK Trainer Sarah Norman. „Unterrichten ist Übungssache. Das vergessen wir gerne mal, weil es sich für uns so natürlich anfühlt. Versuche darum ein paar Wochen vor deinem Wiedereinstieg zu Hause das Unterrichten zu üben, indem du laut mitsprichst.“

„Unterrichte jemanden zu Hause“, schlägt UK Trainer Nicola Franklin vor. „So bekommst du wieder ein Gefühl dafür, dich zu bewegen, synchron zur Musik zu sprechen und vor Leuten zu stehen. Du könntest auch Livestream-Classes geben. Wenn du selbst noch nicht online unterrichtet hast, dann frage vielleicht jemanden, den du kennst, ob du in seiner oder ihrer Class mit unterrichten darfst. Es hilft schon, wenn du nur einen Track unterrichtest.“

Mache dich wieder mit der Release vertraut

„Übe die Releases, wenn du es während des Lockdowns nicht getan hast“, rät Nicola. „Frag bei den Studios nach, welche Releases du unterrichten sollst und fange an, diese zu üben. Wenn du nicht das entsprechende Equipment hast, dann halte Ausschau nach Haushaltsgegenständen, die du verwenden kannst (auch wenn sie nicht das richtige Gewicht haben) und übe damit die Bewegungsmuster. Squats, Lunges, Pushups und viele weitere Übungen kannst du auch mit dem eigenen Körpergewicht machen und trotzdem Kraft aufbauen. Übst du zusätzlich die Choreografie, gewinnst du deine Sicherheit schnell zurück.“

Unterrichtest du LES MILLS GRIT, LES MILLS CORE oder BODYPUMP? Dann kannst du auch deine kostenlose Reebok x Les Mills Nano Series nutzen, um dich fit für dein Comeback zu machen!

Mach dich mit der neuen Umgebung vertraut

Informiere dich, welche Maßnahmen in den Studios gelten, in denen du unterrichtest. Dürfen die Ventilatoren an sein? Muss bei geöffnetem Fenster trainiert werden? Wie muss das Equipment nach der Class gereinigt werden? Du solltest in der Lage sein, die Fragen deiner Teilnehmer zu beantworten.

„Als meine Studios wiedereröffnet wurden, betonte mein Chef, dass unser Hauptaugenmerk darauf liegt, dass sich die Leute sicher und wohl fühlen, also habe ich das Unterrichten mit Maske geübt“, erzählt US Trainer Jen Pontarelli. „Jetzt weiß ich, dass ich keinen Windschutz mehr für das Mikro brauche, wenn ich Maske trage.“

„Bereite deine Trainingstasche frühzeitig vor“, rät Nicola. „Stelle sicher, dass alles, was du fürs Unterrichten brauchst, sauber und einsatzbereit ist: Mikrofongürtel, Ersatzbatterien, Windschutz, Desinfektionstücher für das Mikrofon und das Equipment ... alles, was dir ein sicheres Gefühl gibt, wenn du ins Studio zurückkehrst.“

„Mache dich vorher mit der Bedienung der Stereo- und Mikrofonanlage vertraut", empfiehlt US Trainer Jamila Green. „Sei frühzeitig da und informiere dich, an wen du dich wenden kannst, wenn du Fragen hast.“

Bringe in Erfahrung, wie viele Personen im Kursraum sein dürfen. „Lass dich nicht verleiten, mehr Personen in den Raum zu lassen als vorgesehen, auch wenn es die anderen Teilnehmer nicht stört“, rät US Trainer Rebecca Regnery. „Hier sollten wir wirklich vorsichtig sein, denn es macht es für andere Instruktoren schwieriger, die Maßnahmen durchzusetzen.“

Wähle eine Playlist, die du liebst!

Die erste Class nach dem Lockdown ist nicht für brandneues Material geeignet, das du noch nie unterrichtet hast. Wähle eine Playlist, mit der du dich wohlfühlst: eine vertraute Choreografie, Musik, die du liebst, bekannte Bewegungsmuster für deine Teilnehmer und dich. Wenn du per Livestream unterrichtet hast, dann unterrichte dieselben Tracks.

„Tu dir selbst den Gefallen, dich vorzubereiten“, rät UK Trainer Denice Burr. „Wenn du genau weißt, was du unterrichtest, hast du den Kopf frei, um eine Bindung zu deinen Teilnehmern aufzubauen.“

Setze dir ein klares Ziel für deine Class

Das kann dir helfen, dich wieder zu sammeln, wenn du z. B. durch einen Choreografie-Fehler abgelenkt wirst. Vielleicht möchtest du, dass die erste Class für deine Teilnehmer ein Erfolgserlebnis wird oder sie sich über ihr aktuelles Fitnesslevel freuen – was auch immer es ist: Formuliere ein klares Ziel. Es dir vor Augen zu halten, kann dir helfen, den Fokus auf deine Teilnehmer zu richten und dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, wenn du mal eine Wiederholung vergisst.

„Konzentriere dich in den ersten Classes darauf, eine Bindung zu deinen Teilnehmern aufzubauen und Spaß zu haben – und verkrampfe dich nicht auf eine perfekte Technik“, rät Rebecca. „Mach es wie Marlon [Woods]! Hab' Spaß, unterhalte deine Teilnehmer. Habt einfach eine gute Zeit zusammen. Versteife dich in den ersten Classes nicht auf eine fehlerfreie Technik und Choreografie.“

Erstelle ein Skript

Frag bei deinem Studio nach, ob es ein Skript gibt. Vielleicht musst du deinen Teilnehmern etwas zum Sicherheitsabstand sagen, ggf. erklären, wie die Choreografie angepasst wurde oder überprüfen, ob alle ein Handtuch dabeihaben.

„Ich habe meinen BODYPUMP Teilnehmern gesagt, dass sie leichtere Gewichte verwenden sollen, wenn sie länger pausiert haben“, so Jen. „In meinem Studio muss man in allen Classes Maske tragen. Wer eine „Verschnaufpause“ braucht, verlässt seinen Platz und geht kurz raus. Ich habe auch erklärt, wie die Teilnehmer ihr Equipment desinfizieren sollen.“

Fokus auf Interaktion

Höchstwahrscheinlich ist in den Studios, in denen du unterrichtest, die Personenanzahl begrenzt, d. h. du hast weniger Teilnehmer in deinen Classes. Dies kann sich in Bezug auf den Raum, den Sound und den Vibe der Class anders anfühlen als du es gewohnt bist. Daher ist es wichtig, dass du einen besonderen Fokus auf die Interaktion und Kommunikation mit deinen Teilnehmern legst.

„Mach dir bewusst, warum deine Teilnehmer jetzt wieder Live-Classes besuchen“, so Denice. „Es geht nicht nur um das Training an sich – das bekommen sie auch online! Sie kommen in die Kurse, weil sie sich nach der sozialen Interaktion sehnen. Sie möchten mit anderen lachen und sehnen sich nach dem Gemeinschaftsgefühl.“

„Wenn du beim Unterrichten Maske tragen musst, dann entwickle neue Wege, zu kommunizieren (es ist einfach anders, wenn die Leute dein Lächeln nicht sehen können)“, sagt Jen. „Augenkontakt und die Teilnehmer beim Namen zu nennen ist wichtiger denn je. Vielleicht fühlen sie sich schwach. Achte also darauf, ihre intrinsische Motivation zu steigern, also die innere, aus sich selbst entstehende Motivation, um ihr Selbstvertrauen zu verbessern.“

Verwende eine bewusste Sprache, die das Gefühl des gemeinsamen Trainings hervorhebt. „Verwende eine Sprache, die das Wir-Gefühl stärkt: ‚Wir‘, ‚Team‘, ‚gemeinsam‘ sind z. B. wichtige Schlagworte“, so Denice. „Sag deinen Teilnehmern, wie sehr du dich freust, sie wiederzusehen!“

Nutze die Möglichkeiten

Es ist jetzt wichtiger denn je, dass du deinen Teilnehmern verschiedene Schwierigkeitslevel zur Auswahl stellst. Denk daran: Wie du sie „verkaufst“ kann einen großen Unterschied machen, was das Erfolgserlebnis deiner Teilnehmer anbelangt. Beschreibst du Pushups auf den Knien als „großartige Möglichkeit, um Kraft aufzubauen“ anstatt den Satz mit „Wenn du keine Pushups auf den Zehen schaffst, ...“ zu beginnen, dann macht das einen großen Unterschied.

„Passe dein Coaching an“, so Denice. „Die Teilnehmer (und auch wir) sind unsicher, ob sie überhaupt noch das ganze Workout schaffen. Zeige ihnen, dass es völlig in Ordnung ist, Pause zu machen, um Luft zu holen und dann wieder einzusteigen. Ermutige sie sogar dazu.“

„Wenn du ein wenig an Kraft/Flexibilität/Fitness verloren hast, dann traue dich ruhig, die leichteren Varianten zu machen“, ergänzt Sarah. „Zeige dein WAHRES Ich. Das motiviert deine Teilnehmer und zeigt ihnen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn ihre Fitness ein wenig nachgelassen hat – dafür wird keiner verurteilt! In ein paar Wochen werden deine Teilnehmer sehen, dass du wieder voll und ganz da bist – so stark und fit wie zuvor.“

Dein Comeback muss nicht perfekt sein

„In meine erste Class bin ich mit der Einstellung gegangen, dass ich weder in Topform sein, noch eine perfekte Technik noch die besten Coaching-Fähigkeiten haben muss“, erzählt Jamila. „Ich nahm mir einfach vor, ich selbst zu sein – authentisch und echt. Meine Leidenschaft fürs Unterrichten machte meine Unsicherheit wieder wett. Sobald die Musik losging, war ich in meinem Element. Ich bin mir sicher, dass den Teilnehmern Authentizität viel wichtiger ist als Perfektion – oder vermeintliche Perfektion.“

„Niemand sollte verurteilt werden“, rät Sarah. „Weder solltest du dich selbst verurteilen, weil du in der ersten Class alles perfekt machen willst, noch denken, dass andere dich verurteilen, weil du deinen hohen Ansprüchen nicht genügst.“

Du hast einen totalen Blackout und weißt nicht, wie die Choreografie weitergeht? „Ruf einfach ‚Remix!‘. Das ist eine großartige Lösung, um deinen Patzer anzuerkennen, ohne dich dafür zu entschuldigen oder dich schlecht zu fühlen“, so UK Trainer Sean Rafael. (Wir finden diesen Tipp großartig!)

Selbstreflexion: Stelle dir nach der Class diese Fragen

Was hast du gut gemacht? Gibt es etwas, was du beim nächsten Mal, anders machen würdest? Wenn ja, wie würdest du es machen?

„Lobe dich auf dem Heimweg für alles, was du gut gemacht hast – für deine Teilnehmer!“, so Sarah. „Hast du ihnen das Gefühl gegeben, willkommen zu sein? Hast du ihnen gezeigt, wie sehr du dich freust, sie wiederzusehen? Hast du deine erste Class gut gemeistert? Haben deine Teilnehmer ein Workout bekommen? Haben sie dir ein Lächeln geschenkt? Wollen sie beim nächsten Mal wiederkommen?“

Mach dich mit dem Arbeitsblatt „Mit Selbstbewusstsein zurück zum Unterrichten bereit für dein Comeback.

Ein besonderer Dank geht an Tine und Eric Boles.