EVERYBODY DANCE NOW

BODYJAM wird 100! Um diesen Meilenstein zu feiern, haben wir uns mit dem Maestro himself Gandalf Archer Mills unterhalten, um zu erfahren, was diese Release so besonders macht und wie du das Jubiläum mit uns feiern kannst ...

SARAH SHORTT: Hi G, Glückwunsch zur 100. Release! Erzählst du uns etwas zur Geschichte von BODYJAM?

GANDALF ARCHER MILLS: BODYJAM entstand aus der Welt der Hip-Hop-Workouts der 90er Jahre und einer Class bei LES MILLS Auckland City, die wir „Cardio Funk“ nannten. Phillip Mills [Geschäftsführer von LES MILLS International] beschloss, ein neues Tanzprogramm zu schaffen und nannte es „BODYJAM“. Das Programm wurde Ende der 90er Jahre international auf die Bühne gebracht. Ich glaube, die erste globale Release war BODYJAM 15.

Das kreierst schon seit Langem die Choreografien für das Programm. Wann hast du angefangen, BODYJAM Classes zu unterrichten?

Ich war von Anfang an an Bord. Die ursprüngliche Choreografin von BODYJAM war eine wunderbare Frau namens Ruth Pirihi, die auch Tanzunterricht an meiner Schule gab. Als ich 12 Jahre alt war, hat sie eine Gruppe von vier von uns dazu gebracht, Classes zu unterrichten. Jeden Morgen vor der Schule haben wir den anderen Kindern 10-minütige Aerobic/Hip-Hop-Moves beigebracht.

(„Unterrichten“ ist hier vielleicht etwas zu viel gesagt. Wir gingen auf die Bühne, drückten auf ‚Play‘ und machten eine Menge Moves zu Get ready for this von 2Unlimited – ein absoluter Kracher-Song.

Als ich mit 14 Jahren aufs College ging, meldete ich mich für einen Kurs an, in dem Ruth Instruktoren für Gruppenfitness ausbildete, und sie bat mich – zusammen mit ein paar anderen – an der BODYJAM-Choreografie mitzuarbeiten. Wir trafen uns zu fünft in dem heutigen LES MILLS GRIT Kursraum bei LES MILLS Auckland City.

Jede Woche gab mir meine Mutter fünf Dollar, damit ich mir eine Kassette mit meinem neuesten Lieblingssong kaufen konnte. Die Kassetten brachte ich dann mit zu den Sessions uns sagte: „Lasst uns hierzu eine Choreografie entwickeln.“ Wir dachten uns etwas aus und unterrichteten es noch am selben Abend in einer BODYJAM Class. Ruth hat mir so viel über Choreografien beigebracht und mich gelehrt, wie man Routinen entwickelt.

Und wann hast du angefangen, BODYJAM zu choreografieren?

Bei BODYJAM 1 habe ich glaube ich keine Choreografie beigesteuert, aber bei seit BODYJAM 2 bin ich definitiv dabei. Ich war Teil des Teams, das die Videos für BODYJAM gedreht hat, als es nur in Neuseeland unterrichtet wurde.

Chris Richardson unterrichtete ebenfalls, Kirsty Wright, ein großartiger Instruktor namens Peter Leo ... All diese Auckland City Fitness-Legenden aus den 1990er Jahren, die inzwischen anderen Tätigkeiten nachgehen, aber einen festen Platz in meinem Herzen haben. In diesen frühen Tagen zu sehen, wie alle ihr Bestes gaben und ihre Leidenschaft für den Tanz und die Liebe zu Musik und Bewegung lebten ... All das hatte einen großen Einfluss auf mich als Teenager.

Jahrelang haben wir BODYJAM mit nur einer Kamera gefilmt, die von einem netten alten Herrn namens Frank gehalten wurde – und niemand sonst war im Raum. Es war nur ein Video für Instruktoren, um die Moves zu lernen – Low-Budget, aber trotzdem genial. Es hat großen Spaß gemacht.

2004 verließ Ruth LES MILLS und das Unternehmen begann mit der weltweiten Suche nach einem neuen BODYJAM Choreografen. Mit einer großen Werbekampagne wurde ein neuer Programmdirektor gesucht, aber in der Zwischenzeit musste noch ein neue Release produziert werden. LES MILLS bat mich, diese Release zu choreografieren – was sich im Endeffekt als mein „Vorsprechen“ für die Position als Programmdirektor herausstellte.

Ich hatte ein paar interessante, neue Ideen – und habe einen Rückwärtssalto gemacht ... Am Ende habe ich den Job bekommen! Seitdem stammt jede Release aus meiner Feder. Ich habe mit verschiedenen Choreografen zusammengearbeitet, unter anderem mit Guillaume Lorentz und Parris Goebel, aber meistens bin ich allein mit meinen Kopfhörern im Kursraum.

Wir haben die Class mit dieser beeindruckenden neuen Technologie namens XR – Extended Reality – gefilmt, bei der Kameras und Computer miteinander kommunizieren, um eine unglaubliche dreidimensionale Welt um die Presenter herum zu erschaffen. Wenn du die Release siehst, wirst du wissen, wovon ich spreche – es sieht wirklich crazy aus!

Wie entsteht eine BODYJAM Release?

Ich fange mit der Musik an. Dafür wähle ich 10 Songs aus und bringe sie via Logic auf meinem Mac in eine Reihenfolge, die ich für sinnvoll halte. Ich höre mir immer wieder die Lieder an, von denen ich denke, dass sie am Ende des Blocks passen – mit denen die Routine enden wird – und ich choreografiere, was meiner Meinung nach funktionieren wird, wenn ich mir die letzten beiden Lieder anhöre.

Dann gehe ich zum ersten Lied zurück und beginne, es in Einzelteile zu zerlegen, und während dieses Prozesses ändere ich die Choreografie größtenteils wieder. Vielleicht ändere ich mehr als die Hälfte davon komplett, damit die Choreografie zum ersten, zweiten, dritten Lied passt und so weiter... bis hin zu dem Endprodukt, das ich zu Beginn mit den letzten beiden Songs angestrebt habe.

Für einen Block brauche ich von Anfang bis Ende zwei bis drei Wochen, und BODYJAM besteht aus zwei großen Blöcken, plus allen einzelnen Tracks.

Calling all BODYJAM lovers!

To celebrate BODYJAM 100, we’re creating a mash-up video featuring YOU – BODYJAM Instructors around the world – doing the 100 BEATS routine. Want to feature in the video? Learn the routine here, and submit a one-minute video to social@lesmills.com by Monday May 16th, 2022.

Les Mills will be sharing the 100 BEATS routine as an Instagram Reel for you to use the 100 BEATS audio and share your own Reel.

#100BEATSofBODYJAM #unitedwedance

Was ist das Besondere an BODYJAM 100?

Das Konzept der Releases ist es, sowohl die Geschichte des Programms zu feiern als auch einen Blick in die Zukunft zu werfen.

Was die Zukunft angeht, so haben wir die Class mit dieser beeindruckenden neuen Technologie namens XR – Extended Reality – gefilmt, bei der Kameras und Computer miteinander kommunizieren, um eine unglaubliche dreidimensionale Welt um die Presenter herum zu erschaffen. Wenn du die Release siehst, wirst du wissen, wovon ich spreche – es sieht wirklich crazy aus! Und ist eine tolle Möglichkeit zu zeigen, wohin sich BODYJAM entwickelt.

Bei BODYJAM können wir viel experimentieren – mit der Musik, dem Stil und der Struktur der Classes. BODYJAM 100 ist das perfekte Beispiel für dieses Experiment, denn wenn Instruktoren die Release erhalten, bekommen sie dieses Mal nicht nur das normale 55-minütige Workout, sondern zusätzlich 45 Minuten BODYJAM Choreografie – insgesamt also 100 Minuten!

Jeder Bonusblock dauert etwa 22 Minuten. Wir haben einen Hip-Hop- und einen House-Block, und die gesamte Musik besteht aus früheren BODYJAM Tracks der vergangenen 99 Releases, die wir bei den Plattenfirmen neu lizenziert haben. Ich habe Choreografien aus früheren Releases genommen und sie zerstückelt, um neue Blöcke zu diesen Songs zu kreieren. Die beiden Bonusblöcke sind ein Mash-up aus vielen verschiedenen Songs und vielen verschiedenen Moves und Tanzstilen, wodurch wir wiederum etwas völlig Neues erschaffen haben.

Eine weitere coole Sache, die wir in der regulären 55-minütigen BODYJAM 100 Class umgesetzt haben, ist ein Block mit einer Choreografie namens „100 Beats“. Die Herausforderung hat mir großen Spaß gemacht, denn BODYJAM Routinen haben in der Regel 64 Beats. Ich holte meinen Taschenrechner heraus und rechnete aus, dass ich eine reguläre BODYJAM Routine mit einer zusätzlichen Routine machen kann – und dann noch 4 Counts, um auf genau 100 Beats zu kommen.

Das war eine Herausforderung, denn die Musik ist in der Regel in 32er-Counts gestaffelt (wie alle Instruktor*innen wissen) und natürlich ist 100 nicht durch 32 teilbar. Die Routine beginnt also mit vier Counts, gefolgt von diversten 8er-Counts, damit du insgesamt genau 100 Beats kommst.

Die andere coole Sache ist, dass ich eigens für diesen Block einen Song mit dem Namen 100 Beats kreiert habe, und die 100 Beats der Choreografie fließen perfekt in den Song ein.

Wodurch unterscheidet sich BODYJAM von anderen Tanzprogrammen?

Ich kann dir sagen, warum es sich anders anfühlt als andere Tanz-Workouts: Wenn ich meiner Fitness-Uhr sage, dass ich gleich ein Dace Workout mache, antwortet sie: ‚Okay, ich bin bereit, das Workout zu tracken.‘ Und dann mache ich BODYJAM und meine Uhr sagt: ‚Was stimmt nicht mit dir? Noch nie hat jemand so heftig getanzt!‘

Ich glaube, das liegt daran, dass andere Classes einfach nicht so anstrengend sind. Aber das Besondere an BODYJAM ist, dass es so ein gigantisches Workout ist. Wenn du die Choreografie kennst und die Release zum dritten oder vierten Mal machst, kannst du dich so richtig fallen lassen und im Tanz verlieren.

Außerdem liefert BODYJAM ganz andere Resultate als die anderen Programmen da draußen. Du gehst in eine BODYPUMP Class und weißt, dass es funktioniert, weil dein Bizeps schmerzt, oder du machst BODYATTACK und weißt, dass es funktioniert, weil du danach total ausgepowert bist. Bei BODYJAM hingegen kannst du dich auspowern, wenn du es willst, es ist aber nicht der Schwerpunkt der Class. Das Wichtigste an der Class ist, dass du die Musik fühlst und deinen Körper auf wirklich kreative Weise bewegst. Gemeinsam mit anderen in diesen unterschiedlichen Stilen zu tanzen ist unglaublich bereichernd für deine mentale Gesundheit, deine Seele und dein allgemeines Wohlbefinden.

Was BODYJAM mit sich bringt, ähnelt eher dem, was du bei Yoga erlebst: Du bist danach ein andere Mensch – glücklich und euphorisch. Wenn du eine BODYJAM Class verlässt, ist deine Welt mit mehr Licht erfüllt als zuvor.

Aber das Besondere an BODYJAM ist, dass es so ein gigantisches Workout ist. Wenn du die Choreografie kennst und die Release zum dritten oder vierten Mal machst, kannst du dich so richtig fallen lassen und im Tanz verlieren.

Was magst du besonders an BODYJAM?

Im Moment liebe ich es vor allem, Musik zu machen. Ich liebe die Herausforderung, Songs zu kreieren. Die Songstruktur, die Sounds, die Bells, die Drops ... All das kann ich auf meinem Laptop erschaffen.

Das Tolle am Musikmachen ist, dass wenn du einen Song beginnst, erst einmal nichts da ist. Du kannst jede einzelne Entscheidung selbst treffen. Es ist, als würdest du einen Roman schreiben und mit einer leeren Seite beginnen, die du mit deinen Worten füllen kannst. Du entscheidest über jedes einzelne Element, jeden einzelnen Sound, der im Lied vorkommt, und änderst ihn so, wie du ihn haben willst.

Was war dein schönstes BODYJAM Erlebnis?

Ich werde nie BODYJAM 74 im Grand Palais mit 5.000 Franzosen und Französinnen vergessen. Ich finde, dass 74 eine der besten Releases ist, was die Musik, die Styles, die Einfachheit und die Komplexität angeht... und ich hatte 5.000 Leute, die alle dieses neue Release mitmachten, die sie noch nie zuvor gesehen hatten, und völlig durchdrehten. Als es vorbei war, war ich völlig überwältigt und ergriffen. Ich ging in den hinteren Teil des Raums, legte mich auf ein paar Betonstufen und starrte etwa 20 Minuten lang an die Decke, weil ich erstmal verarbeiten musste, was da gerade passiert war.

Ich habe viele tolle Filmings erlebt, die sich gar nicht wie ein Dreharbeiten anfühlten – sondern wie ganz normale Classes. Ein Filming mit Chris Richardson fühlte es sich an wie eine Stunde lang Freestyle-Unterricht. Er stand in der Mitte der Bühne und schrie mit der Hand in der Luft: ‚Noch einmal?‘ Ich sah ihn dort stehen, warf meinen Körper zwischen seine Beine und schrie zurück: ‚Noch einmal!‘ Er merkte nicht, dass ich direkt unter ihm war, machte einen Schritt zurück und kippte um. Dieses Filming war einfach großartig!