In der Regel sind Gruppenfitness-Instruktoren passioniert, sozial und selbstlos. Der Les Mills Tribe ist ein Paradebeispiel für diese Eigenschaften – mehr als bei jeder anderen Marke. Davon bin ich überzeugt.
Eure Leidenschaft zeigt sich darin, wie viel Zeit ihr darauf verwendet, eure Choreografien zu lernen, euch Musik anzuhören, neue Übungen zu lernen und euch weiterzubilden. Eure soziale Kompetenz sieht man daran, wie ihr – mit eurem jeweils ganz persönlichen Stil – mit euren Teilnehmern kommuniziert. Und eure Selbstlosigkeit bemerkt man daran, dass ihr die Gesundheit anderer über eure eigene stellt.
Aufgrund dieser positiven Charaktereigenschaften vergesst ihr manchmal unter Umständen, auf euch selbst zu achten. Warum? Weil ihr unterrichten wollt. Weil ihr eurem Studio zum besten Kursplan verhelfen wollt. Weil ihr Team Player für eure Manager und Studiobetreiber sein wollt. Weil ihr einem Kollegen, der aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen aussetzen muss, aushelfen wollt.
Kommt euch das ein oder andere bekannt vor? Werft mal einen Blick auf euren aktuellen Kursplan. Würdet ihr einem Mitglied dasselbe Pensum, dieselbe Abfolge der Classes und dieselbe Intensität empfehlen?
Als kleine Erinnerung sind hier ein paar der Les Mills Leitlinien, die wir unseren Kursteilnehmern vermitteln, um ihnen optimale Resultate bei minimaler Verletzungsgefahr zu garantieren.
- Absolviere maximal drei BODYPUMP Classes pro Woche und achte darauf, dass jeweils 48 Stunden dazwischen liegen, um ausreichend Regeneration und damit Muskelwachstum sicherzustellen
- Absolviere mindestens sechs Stunden nach CXWORX® kein Krafttraining, da dein Core dreidimensional belastet und überbeansprucht wurde und du ihn unter Umständen bei Übungen mit Zusatzgewicht nicht ausreichend stabilisieren kannst
- Absolviere Cardio-Classes mit hoher Intensität (BODYATTACK, BODYCOMBAT, LMI STEP, RPM) maximal zwei Mal pro Tag, im besten Falle eine morgens und eine abends.
- Die hochintensiven Intervalle sollten bei einer maximalen Herzfrequenz von über 90 % absolviert werden und unter 9 % der gesamten Trainingszeit ausmachen. Das entspricht in etwa zwei LES MILLS GRIT oder LES MILLS SPRINT Einheiten pro Woche.
Haltet ihr diese Leitlinien in eurem aktuellen Kursplan ein? Ich gehe davon aus, dass bei vielen die Antwort nein lautet. Ich gehe auch davon aus, dass viele keine Möglichkeit haben, ihren aktuellen Plan zu ändern. Darum gebe ich euch ein paar Tipps, wie ihr auf eure Gesundheit achten und trotzdem ein großartiger Instruktor sein könnt.
BODYPUMP
Wenn ihr mehr als drei BODYPUMP Classes pro Woche oder BODYPUMP an aufeinanderfolgenden Tagen unterrichtet, dann überlegt euch genau, an welchen Tagen ihr bewusst weniger Gewicht verwendet. Ihr könnt ganz unabhängig von dem Gewicht ein Vorbild für eure Teilnehmer sein. Was zählt ist, dass ihr sie motiviert, ihnen die richtige Technik zeigt und sie richtig instruiert. Wenn möglich, dann versucht jede Woche bei einer anderen Class das Trainingsgewicht zu reduzieren.
CXWORX
Wenn ihr CXWORX vor BODYPUMP unterrichtet oder nicht die empfohlenen sechs Stunden dazwischenliegen, dann empfehle ich euch ebenfalls, weniger Gewicht zu verwenden. Wie oben bereits beschrieben, muss die Qualität eurer Class nicht darunter leiden – und ihr verringert euer Verletzungsrisiko.
Cardio
Wenn ihr mehrere Cardio-Classes hintereinander bzw. zwei oder mehr Classes pro Tag unterrichtet, dann solltet ihr unbedingt ausreichend essen und trinken, um genug Energie zu haben und gesund zu bleiben. Wenn die Classes schon früh morgens starten, dann ist ein kleines Frühstück davor ein Muss. Oder: Wenn ihr eine Class am Morgen und eine mittags unterrichtet, ist es wichtig, dass ihr dazwischen (innerhalb einer Stunde nach der ersten Class) eine Mahlzeit zu euch nehmt, um die Regeneration vor der zweiten Class zu unterstützen. Auch ausreichend trinken ist in beiden Fällen unerlässlich. Achtet daher darauf, zur richtigen Zeit genug zu trinken.
HIIT
Wenn ihr LES MILLS GRIT oder SPRINT mehr als zwei Mal pro Woche unterrichtet, dann überprüft, wie lange ihr bei der jeweiligen Einheit mit einer maximalen Herzfrequenz über 90 % trainiert. Am besten eignet sich hier ein Pulsmesser mit Brustgurt, damit ihr den Überblick behaltet und euch dementsprechend anpassen könnt. Wenn ihr feststellt, dass es deutlich über 9 % sind, dann unterrichtet dementsprechend länger vom Boden aus. Diese Strategie könnt ihr ganz einfach anwenden, wenn ihr eure Gruppe schon gut kennt und sie die Übungen des Release gut beherrscht.
Kurz gesagt könnt ihr mit kleinen Anpassungen viel erreichen: Trainingsgewicht, Ernährung und Intensität können wunderbar angepasst werden, sodass es euch als Les Mills Instruktoren langfristig gut geht.
Eure Classes liegen euch am Herzen. Sie liegen euch am Herzen, weil ihr eure Teilnehmer liebt. Sie liegen euch am Herzen, weil ihr gerne seht, wie körperliche Aktivität Menschen zum Positiven verändern kann – von innen wie von außen. Ihr selbst solltet euch ebenso am Herzen liegen – also trefft als Instruktoren die richtigen Entscheidungen. Dann seid ihr auch langfristig in der Lage, eure Teilnehmer auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen.
Dr. Jinger S. Gottschall ist derzeit als außerordentliche Professorin für Kinesiologie an der Pennsylvania State University tätig und erforscht die Effektivität verschiedener Trainingssysteme.
Dr. Gottschall ist zudem als Beraterin für Les Mills International und als wissenschaftliche Beraterin und Ausschussmitglied für den American Council of Exercise tätig. Und am wichtigsten: Jinger hat eine Leidenschaft für Sport und weiß, wie wichtig es ist, Menschen in ein ausgeglichenes, gesundes Leben zu helfen.
Ihr findet Jinger auf Instagram und Facebook unter @jingerfitness.
