“ICH GLAUBE, DAS, WAS WIR AUS LIVESTREAMING MACHEN, LIEGT IN UNSEREN HÄNDEN”

Sobald die Kamera startet liefert Programmdirektorin Rachael Newsham ab. Ihre Professionalität hilft ihr dabei, ihre Ängste zu überwinden, vor allem wenn sie sich außerhalb ihrer Komfortzone befindet. Damit kann sich mit Sicherheit jeder von uns identifizieren. Rach teilt mit uns ihre persönlichen Gefühle und Empfindungen, als sie ihre 4 Wände über die Kamera mit der Welt teilte, um ihre erste Class per Livestream zu übertragen und erzählt, wie sie damit umgegangen ist.

Meinen ersten Livestream habe ich auf Instagram für den Les Mills Account von Neuseeland gegeben, und zwar für BODYCOMBAT™.

Ich entschied mich für die "INVINCIBLE 14"-Release, was bedeutete, dass ich die ganze neue Cover-Musik lernen musste. Junge, junge, ich musste dafür echt pauken, haha! Alles, was für mich selbstverständlich und natürlich bei BODYCOMBAT war und was ich intuitiv kannte, war nicht so offensichtlich und mein Gehirn trickste mich in alle Richtungen - links, rechts und in der Mitte - aus. Ehrlich gesagt brauchte ich eine Stunde, um das WarmUp richtig hinzubekommen! Ich stolperte immer wieder über Kleinigkeiten. Lol.

Dazu muss ich sagen, dass ich seit der Einführung von Release 6 jede Woche, sowohl zu Hause als auch im Ausland, vor Teilnehmern aus aller Welt BODYCOMBAT mit Live-Erfahrung unterrichtet habe. Mein Stundenzettel ist also gefüllt mit Erfahrungen. Es gibt wirklich eine ganze Reihe von Erlebnissen und Expertise, auf die ich zurückgreifen kann, um mich in diesem neuen "Raum" zurechtzufinden.

(Zoe Ballantyne und Chris Asahara [Les Mills International Social Media Team] hatten für mich außerdem einen Livestream in der Facebook-Streaming-Gruppe organisiert. Diese Gruppe hat über 30.000 Mitglieder und in dieser Gruppe zu unterrichten war sowohl sowas wie ein roter Faden als auch ein beruflicher Höhepunkt für mich. Das war jedoch schon meine zweite Livestreaming-Erfahrung, aber jetzt möchte ich euch ausschlißlich von meinem ersten Livestream erzählen).

Ich bekam es einfach nicht hin, bei einen Side Kick komplett im Bild zu bleiben, seit wann sind meine Beine bitte so lang, dass das zu einem Problem wird?!

Ich habe mich sehr gefreut, dass Tau [Siolo] und das Team aus dem LES MILLS Büro hier vor Ort mir die Möglichkeit gegeben haben, schon relativ früh mit Livestreaming zu starten, als alle noch grün hinter den Ohren und Neulinge in diesem Bereich waren. Als Mitglied des Instruktoren Teams von Les Mills Auckland City gaben sie mir direkt einen Slot in ihrem digitalen Kursplan.

Meine Lautsprecher-Box war voll aufgeladen und zum Glück hatte ich perfektes Wetter, um von meinem Hinterhof aus zu unterrichten. Ich platzierte meinen Laptop und den Lautsprecher auf einem Hocker aus meiner Küche, nah genug beieinander, damit die Kamera die Lautstärke der Musik aufnehmen konnte und laut genug, damit auch ich sie hören konnte. Ich stellte schnell fest, dass es schwierig ist, sich bei einem Livestream seitlich zu bewegen und im Bild zu bleiben! Ich konnte bei einen Side Kick einfach nicht vollständig im Bild bleiben, seit wann sind meine Beine SO lang, dass ich diese Problem habe?!

Das Stativ ging nicht so hoch, wie ich es gerne gehabt hätte. Dadurch musste ich mich immer, wenn ich nah an der Kamera war, hinhocken, um im Bild zu sein. Das war auch total komisch, denn ich bin eigentlich überhaupt nicht groß!

Ich drückte auf "GO LIVE" und hoffte einfach, dass es funktionieren würde! Ich gab eine kurze Einführung und fing an zu unterrichten. Wie sich herausstellte (Tau hatte mir einen sehr hilfreichen Tipp gegeben), wurde mein Recht als Instruktorin wurde zu meinem tatsächlichen Recht, als ich den Livestream unterrichtete. So sehr ich auch dafür geübt hatte, die Gewohnheit kam mit der Zeit zurück; immer, wenn ich ein Seitenprofil zeigte kehrte ich instinktiv mit dem falschen Bein/Arm zurück, bevor ich dann 8 Counts später bemerkte, dass ich auf der falschen Seite war. (Oder auf gar keiner, hahaha!)

Mein Zuhause ist mein sicherer Ort. Mein Hafen, mein Versteck, an dem ich alles, was Arbeit angeht, ausblenden kann. Diesen Ort für meine Arbeit und der ganzen Welt zu öffnen hat mir große Angst gemacht.

Der Livestream an sich war eigentlich nicht beängstigend, weil das sehr ähnlich zu meinen Spiegel-Übungen ist, die ich bei für die Generalproben vor unseren Filmings mache . Sobald man anfängt, Les Mills zu unterrichten, eignet man sich ganz neue Fähigkeiten im Umgang mit Wänden, Fenstern, Türen, Lenkrädern und Duschtüren an. All dies sind Dinge, die das Worst-Case-Szenario in einem Kurs darstellen, d.h. keinerlei Rückmeldung, weder in der Mimik, Gestik oder verbal, aber du machst einfach so weiter, als wäre deine Class essentiell, für alle die grad zuschauen.

Tatsächlich war es total toll, all die kleinen Herzen unten rechts und die ganzen lieben Kommentare zu sehen, als ich da mal durchgescrollt habe! Ich war an meinem Wohlfühlort, tat das, was mich glücklich macht und sah, wie ich damit andere ebenso glücklich machte. ☺

Während sich das Unterrichten an sich gut anfühlte, war die mentale Vorbereitung eine andere Geschichte. Um es ganz klar zu sagen: sich darauf einzulassen war der schwierigste Teil. Meine größte Angst war nur eine: die Welt in mein Zuhause zu lassen. Und was würden meine Nachbarn denken? Würden sie verstehen, dass ich mein Bestes gebe, um Les Mills zu unterstützen oder würden sie mich dafür verurteilen, dass ich einer dieser Social-Media-Freaks bin?

Mein Zuhause ist Zufluchtsort. Mein Hafen, mein Versteck, an dem ich alles was Arbeit angeht, ausblende. Es ist ein Ort, an dem Rach oberste Priorität ist und "Les Mills Rachael Newsham" nicht so wichtig ist. Es ist ein Ort, an dem ich ein Gefühl der Privatsphäre habe. In meinem Arbeitsleben bestimmen viele andere Menschen, was ich tue und wenn ich zu Hause bin, habe ich das Sagen. Es ist meine Zuflucht. Diesen Raum für die Arbeit und vor der ganzen Welt zu öffnen war sehr beängstigend und ich fühlte mich sehr verletzlich.

Es dämmerte mir, dass Livestreaming das Gegenmittel gegen Ängste vor Isolation und Einsamkeit war und ich war wie ein Postbote, der die kleine Pakete mit Freude und Spaß über das Internet zustellte.

Die Teilnehmer des BODYCOMBAT-Livestreams hatten jedoch keine Ahnung, wie ich mich fühlte! Ich habe sobald der Stream startete gesungen, gekickt und gepuncht, wie Rach es halt tun würde, weil ich tief im Inneren weiß, dass alles, was dich herausfordert, dich wachsen lässt und naja... Ich wäre gerne ein bisschen größer 😉

Ich wog ab, welches Risiko bestehen würde, wenn ich nicht auf die dunkle Seite wechseln würde... ähm!... ich meine Social Media... und ob das falsch interpretiert werden könnte, dass ich das Business nicht unterstütze. Ich dachte darüber nach, wie sviel mir LES MILLS bedeutet und wusste, dass meine Liebe zu LES MILLS alle Bedenken, darüber, mein Zuhause vor einer Kamera zu präsentieren, mit einem Mal wegwischte. Was war das Schlimmste, was passieren konnte? (Ihr müsst wissen, dass ich in meinem engen Freundeskreis dafür bekannt bin, immer das schlimmste Szenario heraufzubeschwören!)

Ich kann es nicht leideb, rücksichtslos mit Menschen oder Dingen umzugehen und ich hasse es, Menschen zu verletzen; ich bemühe mich immer, mein Bestes für andere zu tun. Das Schlimmste, was hier passieren konnte, war also: Ich würde den Hinterhof und die Garage, das Deck und die Treppe im Haus aufgeben und Menschen würden über diese Räume und meine Sauberkeit urteilen.... ähm, eigentlich sieht das alles top aus, also lasst es uns einfach tun! Der Rest gehörte mir. "Was für ein Schnäppchen", sagte ich zu mir selbst! "Ein Gewinn für LES MILLS und ein Gewinn für mich - ein langer Weg für ein bisschen Wachstum durch eine kleine Person wie mich!

Es dauerte nicht lange, bis viele, viele Leute auch Livestreamings anboten und plötzlich schienen diese seltsamen Sachen, über die ich mir so viele Gedanken gemacht habe, normal zu sein! Meine Nachbarn sahen mich auf unserem landesweiten Fernsehprogramm TV One und fanden das total cool. Einige erkannten mich von LES MILLS™ On Demand, wo ich SH'BAM™ unterrichtete und erzählten mir, wie sehr ihnen das mental geholfen hat, während sie in Isolation waren.

Es war so erstaunlich, dass gerade das Programm SH'BAM, das aufgrund der menschlichen natürlichen Schamgefühls und Angst vor Verurteilung extrem gelitten hat, auf einmal der Champion war. Die Menschen entdecken, wie gut man sich beim Tanzen fühlt und wie sehr es hilft, die Stimmung zu heben - der Lockdown kam dafür also genau richtig ! Die Menschen erkennen jetzt, wie Tanzen das mentale Wohlbefinden fördern kann!

Es dämmerte mir, dass Livestreaming das Gegenmittel gegen Ängste vor Isolation und Einsamkeit war und ich war wie ein Postbote, der die kleine Pakete mit Freude und Spaß über das Internet zustellte. Ich empfand so viel Freude dabei! Das war es alles wert. WACHSTUM lag in der Luft. Wachstum war überall! Mir wurde klar, dass unsere Branche seit Jahrzehnten versucht, allen Menchen die Vorteile eines gesunden Lebensstils nahezubringen, ohne unbedingt erfolgreich zu sein. Und nun hat der Verlust der Auswahl dazu geführt, dass sich die Menschen tatsächlich nach Gesundheit und Fitness sehnten! WIN-WIN würde ich sagen, oder?!

Um es auf den Punkt zu bringen, ich glaube, dass Livestreaming uns alle voranbringt und zerstört. Viele Menschen haben einen ganz neuen Drang nach Bewegung bei sich entdeckt und vielen haben wir mit unseren Livestreams geholfen, sich in die Gruppenfitnesskurse von LES MILLS™ zu verlieben. Ich hoffe, dass diese Liebe so lange anhält, wie meine 😉

Du brauchst mehr Informationen, wie du deinen Livestream optimal umsetzen kannst und was du beachten musst? Finde das und viel mehr in unseren Instruktoren Infos.