WIE UNGESUND IST JUNK FOOD WIRKLICH?

Es besteht kein Zweifel, dass zu viel Junk Food ungesund ist. Aber auch vermeintlich gesunde Lebensmittel haben ihre Tücken. Die neuesten Forschungsergebnisse zeigen, welche vermeintlich gesunden Lebensmittel doch nicht so gesund sind und dass ein einfaches Sandwich gar nicht so ungesund ist, wie wir denken. Wie treffen wir bei der Lebensmittelauswahl die richtigen Entscheidungen? Die neuesten Forschungsergebnisse liefern die Antwort.

Junk Food verkürzt unser Leben um Jahre – ein Erdnussbutter-Gelee-Sandwich könnte jedoch Abhilfe schaffen

Dank einer neuen Studie der University of Michigan wissen wir jetzt, dass jeder Hotdog, den wir essen, unser Leben um 36 Minuten verkürzen kann. Um diesen Schaden rückgängig zu machen, bedarf es aber keiner radikalen Ernährungsumstellung. Ein Erdnussmus-Gelee-Sandwich könnte die Antwort sein. Forscher fanden heraus, dass wir die lebensverkürzenden Auswirkungen eines Hotdogs mit einer Portion Nüsse fast vollständig ausgleichen können (eine Portion Nüsse verlängert unser Leben um 26 Minuten). Die Forscher empfehlen ausdrücklich Erdnussmus-Gelee-Sandwiches, weil der hohe Nussanteilsich positiv auf unsere Lebenserwartung auswirkt. Wer regelmäßig Fleisch isst, kann 10 Prozent seiner täglichen Kalorienzufuhr anstelle von Fleisch durch Nüsse, Obst oder Gemüse ersetzen und so je 48 Minuten länger – krankheitsfrei und mit hoher Lebensqualität – leben. Die Forscher haben diese Berechnungen anhand des so genannten „Health Nutritional Index“ vorgenommen. Sie berücksichtigten Risikofaktoren, wie die Aufnahme von Salz und Transfettsäuren sowie die Vorteile von mehrfach ungesättigten Fetten und Ballaststoffen und ermittelten die gesundheitliche Belastung pro Gramm von insgesamt 5.800 Lebensmitteln.

„Gesunde“ Lebensmittel, auf die wir verzichten sollten

Im Rahmen der oben erwähnten Hot-Dog-Studie haben die Forscher anhand des Health Nutritional Index zudem die Umweltauswirkungen der 5.800 Lebensmittel ermittelt. Sie bewerteten, wie Lebensmittel produziert, geerntet, verarbeitet, konsumiert und entsorgt werden und wie vorteilhaft oder schädlich sie aus ernährungsphysiologischer Sicht sind. Auch hier zeigte sich, dass es klug ist, 10 Prozent der Kalorienzufuhr anstelle von Fleisch durch Nüsse, Obst oder Gemüse zu ersetzen, wodurch wir unseren täglichen ökologischen Fußabdruck um ein Drittel reduzieren können. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Lachs nicht das Wundermittel ist, als das er oft dargestellt wird. Er kann unser Leben zwar um 16 Minuten verlängern, wird aber wegen seiner Umweltauswirkungen mit der roten Ampel versehen und Experten empfehlen, den Verzehr zu reduzieren. Dasselbe gilt für Chili con Carne auf Bohnenbasis. Interessanterweise ist es keine Überraschung, dass Cola nicht sonderlich gesund ist (jedes Getränk kann unser Leben um 12,5 Minuten verkürzen), sie erhielt jedoch grünes Licht für die Umweltbelastung.

Was macht zu viel Zucker mit unserem Körper?

Der durchschnittliche US-Amerikaner isst etwa 22 Teelöffel Zucker pro Tag – das ist mehr als das Dreifache der empfohlenen Tagesmenge für Frauen und mehr als das Doppelte der empfohlenen Tagesmenge für Männer! Es ist bekannt, dass ein derart hoher Zuckerkonsum zu Bluthochdruck, Diabetes, Fettlebererkrankungen und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Aber warum ist das so? Dank einer neuen in Cell Reports veröffentlichten Studiewissen wir jetzt, was zu viel Zucker auf zellulärer Ebene bewirkt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ein zu hoher Zuckerkonsum zu einem Übermaß an Glukose in den Zellen führt, was sich auf die Lipidzusammensetzung im gesamten Körper und damit auf die Mitochondrien (Energieerzeuger in jeder Zelle) auswirkt – die dadurch weniger effizient arbeiten und ihre Leistung verringern. Studienautorin Ning Wu, Ph.D., erklärt, dass wir selbst den zuckerbedingten Unterschied in der Leistung der Mitochondrien vielleicht nicht bemerken, unser Körper aber durchaus. „Wenn der Fetthaushalt lange genug aus dem Gleichgewicht gerät, kann es sein, dass wir subtile Veränderungen spüren, z. B., dass wir schneller schlapp werden.“ Mitochondrien, die auf diese Weise zu wenig leisten, sind die beste Voraussetzung für Stoffwechselerkrankungen.

Welche Lebensmittel wirken sich langfristig positiv auf uns aus?

Eine gesunde pflanzliche Ernährung ist gut für uns alle, besonders aber für junge Erwachsene. Eine Studie ergab kürzlich, dass diejenigen, die sich als junge Erwachsene pflanzlich ernährten, Jahre später seltener an Herzkrankheiten litten.

Bei 4.946 Frauen (die zu Beginn der Studie im Jahr 1985 zwischen 18 und 30 Jahre alt waren) bewerteten die Forscher die Qualität der Ernährung jeder Frau mithilfe eines so genannten Priori Diet Quality Score, um die Aufnahme von vorteilhaften, neutralen und ungünstigen Lebensmitteln zu erfassen. In den 32 Jahren der Nachbeobachtung entwickelten 289 der Teilnehmerinnen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Diejenigen, die die meisten nährstoffreichen pflanzlichen Lebensmittel aßen (und zu den besten 20 Prozent des Langzeit-Ernährungsqualitäts-Scores gehörten), hatten ein um 52 Prozent geringeres Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken, als andere. Diejenigen, die die Qualität ihrer Ernährung steigerten und zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr mehr nützliche pflanzliche Lebensmittel aßen, hatten ein um 61 % geringeres Risiko, später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Die Forscher stellten fest, dass eine nährstoffreiche, pflanzenbetonte Ernährung nicht unbedingt vegetarisch sein muss. Sie beinhaltet einfach Lebensmittel, die so naturnah wie möglich sind, nicht stark verarbeitet und alle tierischen Produkte, wie nicht gebratenes Geflügel, nicht gebratener Fisch, Eier und fettarme Milchprodukte.